Awareness

Auf dem Camp soll es ein Awarenesstruktur geben.

Was ist das überhaupt?

Allgemein ist eine Awarenessstruktur auf einer Veranstaltung eine Gruppe von Leuten, die mensch gut erkennt und die angesprochen werden können, wenn etwas diskriminierendes, gewaltvolles passiert oder sich etwas komisch anfühlendes oder fieses und gemeines passiert. Die Awarenessleute probieren zu unterstützen, dass die Person sich mitteilen kann und sich auch immer wieder besprechen kann, wenn sie will. Ausserdem unterstütz die Awareness, dass sich die Person, die sich unterstützung geholt hat, auf eine passende Weise mit dem, was passiert ist auseinandersetzen kann. Zum Beispiel kann mensch sich ausruhen, Wut rauslassen, darüber reden, einfach weinen oder gucken, wie und ob mensch sich damit auseinandersetzen will.

Es soll auch ein Ort sein, an dem Leute Infomaterial über (ihre) Privilegien kriegen können, um sich damit auseinandersetzen zu können.

Wir sind dabei eine Awarenessstruktur zu überlegen und vorzubereiten. Wie in den letzten Jahren, wird es eine selbstorganisierte Awarenessgruppe geben. Es wird kein extra Team von außen geben. Gleich am ersten Tag werden sich Campteilnehmer_innen zusammensetzen, um diese Aufgabe so gut es geht zu übernehmen. Es wird dazu viele Materialien, wie Bücher, Flyer, Texte geben. Also überlegt euch gerne schonmal ob ihr Lust, Energie, Ressourcen und die nötige Selbstreflektions- und Kritikfähigkeit mitbringt und Teil der Awareness werden wollt!

Wörter und Geschichte – eine ganz unvollständige Auflistung

Es soll eine Hilfe sein – bitte informiert euch auch an anderen Stellen über die Wörter, Begriffe und Strukturen! Manche Sachen sind kompliziert geschrieben, andere leichter – habt ihr Erklärungen, die noch reinsollen oder Anmerkungen, Kritik Fragen? Kommt auf dem Camp auf uns zu (Awareness) oder schreibt eine Mail an awareness@wer-lebt-mit-wem.de

leicht ist lila

kompliziert ist grün

und schwarz dazwischen.

(alles ist von anderen Websiten oder aus Büchern geliehen! Woher genau steht immer hinter den Erklärungen in Klammern)

Adultismus

Adultismus setzt sich aus dem englischen Wort Adult und der Endung -ismus zusammen. Adult heißt in der direkten Übersetzung erwachsen, Erwachsene. Die Endung -ismus ver- weist häufig auf eine gesellschaftliche Machtstruktur, wie zum Beispiel auch bei den Begriffen Sexismus, Rassismus, Ableismus (‚Behindertenfeindlichkeit’), Ageismus (‚Altenfeindlichkeit’) und Heterosexismus oder auch Homophobie (Feindlichkeit gegenüber homosexuellen Menschen). Adultismus beschreibt den Umgang von Erwachsenen mit dem Machtungleichgewicht, das zwischen Kindern und Jugendlichen einerseits und Erwachsenen andererseits, besteht. Der Begriff verweist auf die Einstellung und das Verhalten Erwachsener, die davon ausgehen, dass sie allein aufgrund ihres Alters intelligenter, kompetenter, schlicht besser sind, als Kinder und Jugendliche und sich daher über ihre Meinungen und Ansichten hinwegsetzen. Adultismus ist eine gesellschaftliche Macht- und Diskriminierungsstruktur, die durch Traditionen, Gesetzen und sozialen Institutionen untermauert wird. (ManuEla Ritz „Handbuch Kinderwelten. Vielfalt als Chance – Grundlagen einer vorurteilsbewussten Bildung und Erziehung“ Hrg. Petra Wagner / Verlag Herder GmbH Freiburg im Breisgau 2008)

Ableismus

Ableismus oder Ableism bezeichnet eine Diskriminierungspraxis gegenüber Menschen, denen körperliche und/ oder geistigen “Behinderungen” und/ oder Einschränkungen zugeschrieben werden. Auf gesellschaftlicher Ebene werden soziale Ausgrenzungstendenzen und Vorurteile durch institutionalisierte Formen untermauert und gefestigt. (http://www.genderinstitut-bremen.de/glossar/ableismus.html)


Transgeschlechtliche Menschen

(auch: Transgender) sind alle die, die nicht in dem Geschlecht leben können oder wollen, welchem sie bei ihrer Geburt zugeordnet wurden. Hierzu zählen Transsexuelle, Drags, Transidenten, Cross-Dresser und viele mehr. (http://www.transinterqueer.org/ueber-triq/begriffsklarung/)

Intergeschlechtliche Menschen

(auch: Intersexuelle, Zwitter, Hermaphroditen) sind Personen, die mit körperlichen Merkmalen geboren werden, die medizinisch als „geschlechtlich uneindeutig“ gelten. Neuerdings wird von medizinischer Seite vermehrt die Bezeichnung „DSD“ (engl: „Disorders of Sexual Development“) bevorzugt, was von vielen Initiativen intergeschlechtlicher Menschen stark kritisiert wird.
Der Überbegriff Inter* ist ein Begriff, der sich aus der Community entwickelt hat, und der als ein emanzipatorischer und identitärer Überbegriff die Vielfalt intergeschlechtlicher Realitäten und Körperlichkeiten bezeichnet. (http://www.transinterqueer.org/ueber-triq/begriffsklarung/)

Queer lebende Menschen

bezeichnet alle, deren Geschlecht (treffender ist hier der im Englischen gebräuchliche Begriff gender expression, zu Deutsch etwa „Geschlechtsausdruck“) oder Sexualität sich nicht mit den gängigen Kategorien der Zwei-Geschlechter-Ordnung erfassen lassen. Sie müssen sich nicht zwangsläufig als trans- oder intergeschlechtlich definieren (http://www.transinterqueer.org/ueber-triq/begriffsklarung/)

Mehrfachzugehörigkeit

https://lesmigras.de/tl_files/lesmigras/Texte/Was%20ist%20Mehrfachdiskrimierung_Leichte%20Sprache.pdf

Rassismus

“Ist die Verknüpfung von Voruteil mit institutioneller Macht. Entgegen der (bequemen) landläufigen Meinung ist für Rassismus eine >Abneigung< oder >Böswilligkeit< gegen Menschen oder Menschengruppen keine persönliche oder politische >Einstellung<, sondern ein institutionalisiertes System, in dem soziale, wirtschaftliche, politische und kulturelle Beziehungen für weißen Alleinherrschaftserhalt wirken. Rassismus ist ein globales Gruppenprivileg, das weiße Menschen und ihre Interessen konsequent bevorzugt. […] Rassismus ist white supremacy.” (Noah Sow “Wie Rassismus aus Wörtern spricht. (K)erben des Kolonialsimus im Wissensarchiv der deutschen Sprache.” S. 37)

PoC Einzahl: Person of Color Mehrzahl: People of Color

– Begriff PoC ist positiv verwendete politische (Selbst-)bezeichnung für Personen, die sich in weißer Mehrheitsgesellschaft als nicht-weiß positionieren und durch Rassismus alltäglichen, institutionellen Diskriminierungen ausgesetzt sind
– entwickelte sich im anglo-amerikanischen Raum; wird seit ca. 2000 auch in Dt. verwendet
– grenzüberschreitendes Bündnis von Personen, die rassifiziert und in weißer Dominanzkultur unterdrückt und marginalisiert werden (Migrationsrat Berlin Brandenburg e.V.: Insitutioneller Rassismus. Ein Plädoyer für deutschlandweite Aktionspläne gegen Rassismus und ethnische Diskriminierung. S. 7)

Schwarz

“… politisch korrekte und vor allem selbstgewählte Bezeichnung für Schwarze Menschen. Sie [weiße] sollten sich trotzdem nicht wundern, wenn Schwarze Menschen andere Bezeichnungen verwenden. Es ist immer noch ein großer Unterschied, wie man sich selbst bezeichnet und wie man genannt wird. Schwarz zu sein ist keine Eigenschaft, sondern eine gesellschaftspolitische Position. Die Selbstbezeichnung >Schwarz< markiert bestimmte gemeinsame Erfahrungshorizonte und somit auch Lebensrealitäten in einer weiß-dominierten Gesellschaft. -> Weiße können daher nicht bestimmen, wer Schwarz ist und wer nicht.” (Noah Sow: “Schwarz. Ein kurzer vergleichender Begriffsratgeber für Weiße” in: Wie Rassismus aus Wörtern spricht. (K)Erben des Kolonialismus im Wissensarchiv deutsche Sprache. Ein kritisches Nachschlagewerk. S. 608)

weiß

„Die politisch korrekte Bezeichnung für weiße Menschen. Dabei ist weiß kein biologischer Begriff und er hat auch nichts mit einer Kultur zu tun. Weiß ist eine gesellschaftspolitische Bezeichnung, die besagt: Diese Person wird zur Gruppe der weißen gezählt und dementsprechend behandelt. Aus weißsein ergibt sich automatisch eine bestimmte Position in der Gesellschaft, die von der des People of Color-Seins verschieden ist. Weißsein ist in der weißen Wahrnehmung grundsätzlich die Norm. Sowie im Kolonialismus Energien darauf verwendet wurden, dass weißsein als Marker der Überlegenheit zu erfinden, so wird heute von weißen viel darum gegeben weißsein unsichtbar zu machen. Wird nun also auf den Begriff >weiß< zurückgegriffen, so birgt dies u.A. den Vorteil, dass dieser Zustand verdeutlicht und bekämpft werden kann. Da es ein weißes europäisches Privileg ist, Menschen willkürlich in Gruppen einzuteilen und diese dann eigenmächtig zu benennen, reagieren weiße Menschen durch Zuschreibungen, die sich auf ihre eigene Gruppenzugehörigkeit im Bezugssystem des Rassismus beziehen, oft irritiert. So entwickeln sie vielfältige Abwehrstrategien gegen die Bezeichnung der eigenen Gruppe. Weiße Menschen müssen sich jedoch nicht selbst als weiß betrachten und definieren, um zur Gruppe der Weißen zu gehören. Weiße Privilegien und damit Lebensrealitäten entfalten sich vollständig unabhängig von Zustimmung oder Wahrnehmung.“ (Noah Sow: “Weiß” in: Wie Rassismus aus Wörtern spricht. (K)Erben des Kolonialismus im Wissensarchiv deutsche Sprache. Ein kritisches Nachschlagewerk. S. 190)

Hautfarbe

“Jede Wahrnehmung des menschlichen Körpers hat eine soziale Dimension, und gäbe es nicht das Interesse, soziale Hierarchien nud Grenzen herzustellen, so gäbe es auch nicht die Notwendigkeit, körperliche Grenzen zu erfinden. Hier fügt sich der in der Antike wurzelnde Ansatz ein, Grenzen zwischen den variierenden Farbtönen menschlicher Haut zu ziehen, sie im Konstrukt >Hautfarbe< festzuhalten und dieses wiederum als einen Grundbaustein in die Konstruktion menschlicher >Rassen< einzufügen. Zur Grundausstattung dieses Konstruktionsprozesses gehört es, einen kausalen Zusammenhang zwischen der Farbe von Haut, anderen körperlichen Konstitutionen sowie kulturellen und religiösen Merkmalen herzustellen. In dieser Weise funktionalisiert ist >Hautfarbe< zu einer zentralen Kategorie des Rassismus geworden, wobei sie in verschiedenen Phasen der europäischen Gesites- und Kulturgeschichte partiell differierend wirkte. […] Jeder einzelne Mensch weist divergierende Farbtönungen auf. Zum einen sind verschiedene Stellen unterschiedlich nuanciert, zum anderen ist die Haut in Abhängigkeit innerer Erregungszustände, Erkrankungen oder Sonneneinwirkung ebenso individuellen, tagtäglichen Schwankungen unterworfen. Daraus ergibt sich, dass die Hauttönung der Menschen stets voneinander abweicht. Folglich ist es unmöglich das Spktrum von >Hautfarben< in irgend einer Weise in plausibel voneinnader abgrenzbare Räume zu verwandeln, geschweige denn sie konstruierten >Menschenrassen< zuzuschreiben.
Während weiß und schwarz zwei klar voneinander absetzbare (Nicht)Farben sind, verhält sich das bei den Kosntruktionen von >Hautfabre< >weiß< und >schwarz< komplett anders […] weiße können nur auf der Grundlage des durch Rassismus fundierten Wissenssystem als >weiß< gesehen werden und etwa von >Gelben<, >Schwarzen< und >Roten< abgesetzt werden. (Susan Arndt: “Hautfarbe” in: Wie Rassismus aus Wörtern spricht. (K)Erben des Kolonialismus im Wissensarchiv deutsche Sprache. Ein kritisches Nachschlagewerk. S. 332f)
→ Kurz: Hautfarben sind so verschieden und einmalig wie Fingerabdrücke. Nur durch Rassismus werden vermeintliche Gruppen erschaffen und Grenzen gesetzt und Menschen entsprechend zugeteilt. Wer zu welcher Gruppe gehört, hat sich ind er Geschichte schon merhfach verändert, wodurch die Kosntruktion auch deutlich wird.

Antiromaismus

Antiromaismus bezeichnet die Diskriminierung, Feindschaft und Ablehnung der Mehrheitsgesellschaft gegenüber Roma und Romnija sowie Sinti und Sintize.
Als ethnisierte Gruppe waren Roma und Romnija sowie Sinti und Sintize von der Vernichtung im Nationalsozialismus betroffen. Bis heute existieren zahlreiche rassistische Stereotype und innere Vorbehalte, die zur Ablehnung, Ausgrenzung, Vertreibung bis hin zur Tötung führen. (http://www.genderinstitut-bremen.de/glossar/antiromaismus.html)

Rapeculture – eine Begriffsbestimmung -> hat kleine englische Anteile!

“We live in a society that teaches -Don’t get raped- instead of -Don’t rape-.” Dieser in der aktivistischen Szene weit verbreitete Satz, beschreibt den Kern von Rapculture. Wichtige Schlagworte hierbei sind ‘Vergewaltigungsmythen’ und ‘victim blaming’. Hierbei handelt es sich, um Annahmen zu Betroffenen von sexualisierter Gewalt und zu Tätern, als auch um Annahmen, was, wann und wie eine Vergewaltigung und/ oder sexualisierte Gewalt ist. Diese Annahmen sind grundlegend gewaltbejahend (‘Sie_Er hat es verdient’) oder gewaltnegierende (‘So schlimm war es nicht.’) und degradieren und objektivieren im Prinzip alle Menschen ausser Cis -Männer. Eine vielzitierte Definition von Emilie Buchwald zu Rapeculture lautet: “A “rape-culture” is a complex set of beliefs that encourage male sexual aggression and supports violence against women. It is a society where violence is seen as sexy and sexuality as violent. In a rape culture, women perceive a continuum of threatened violence that ranges from sexual remarks to sexual touching to rape itself. A rape culture condones physical and emotional terrorism against women as the norm. … In a rape culture both men and women assume that sexual violence is a fact of life, inevitable as death or taxes. This violence, however, is neither biologically nor divinely ordained. Much of what we accept as inevitable is in fact the expression of values and attitudes that can change.”
Hier wird die Vorstellung deutlich, dass Gewalt und Sexualität zusammen gehören, zudem wird physische sowie psychische Gewalt normalisiert und biologisiert. Eine andere Definition bezieht sich auf die gesamtgesellschaftlichen Effekte und macht deutlich, dass binäre Geschlechterordnungen ebenso Teil davon sind, wie Mythen und Täter-Opfer-Bilder:
“Rape culture creates and maintains a hostile environment for survivors. It creates victim blaming and rape myths, which together encourage rapists to rape and discourage survivors from getting help. Rape culture affects all of us, even those who are not directly victimized by sexual violence, by causing all women (and many men) to live in fear of sexual violence. Rape culture affects all of us – men and women – by making it difficult to live outside of strict gender roles that, among other things, perpetually cast men as aggressive perpetrators and women as passive victims.” (http://ocrcc.org/living-in-a-rape-culture-a-primer/)
Die Kampagne #ausnahmslos, 2016 in Deutschland ins Leben gerufen, bestärkt zusätzlich die Wichtigkeit bei den Überlegungen und Kämpfen gegen Rapeculture rassistische Strukturen nicht aus dem Blick zu verlieren und fordert, dass sexualisierte Gewalt nicht nur dann Thema werden darf, wenn “…die [… vermeintlich »anderen«…] muslimischen, arabischen, Schwarzen oder nordafrikanischen Männer – kurzum, all jene, die rechte Populist_innen als »nicht deutsch« verstehen […Täter sind…]. Sie darf auch nicht nur dann Aufmerksamkeit finden, wenn die Opfer (vermeintlich) weiße Cis-Frauen sind. Der Einsatz gegen sexualisierte Gewalt muss jeden Tag ausnahmslos politische Priorität haben, denn sie ist ein fortwährendes Problem, das uns alle betrifft.“ So sind rassistischen Strukturen auch bei der gesamtgesellschaftlich unterschiedlich hohen Aufmerksamkeit für die Betroffenen Realität. Angela Davis führt hierzu ergänzend aus, dass […] feminist theorists seriously analyzed the special circumstances surrounding the Black woman as rape victim. The historical knot binding Black women – systematically abused and violated by white men – to Black men – maimed and murdered because of the racist manipulation of the rape charge – has just begun to be acknowledged to any significant extent.
Rapeculture ist also ein gesamtgesellschaftliches Phänomen, welches auf rassistischen Strukturen basiert, in binären Geschlechterstereotypen sowohl Opfer- als auch Täterbilder produziert und Gewalt als Normalität und vor allem als Äquivalent zu Sexualität anerkennt. (aus unveröffentlicher Bachelorarbeit: “Rapeculture und Recht – Diskursive Konstruktionen von Rapeculture im Rahmen der Implementierung der strafrechtlichen Regelung des sexuellen Missbrauchs von Kindern (§ 176 StGB)”)

Konsens

Konsens bedeutet, dass alle Beteiligten dem Geschehen zustimmen, er beinhaltet zudem das alle Beteiligten wissen, was gemeint ist, dass es alle wollen und dass alle jederzeit ‘stopp’ sagen können und es hierüber keine Diskussion gibt. Konsens bedeutet zudem, dass niemand etwas gegen den eigenen Willen oder den Willen der anderen beteiligten tut, wobei die Macht über den eigenen Körper an erster Stelle steht. (aus unveröffentlicher Bachelorarbeit: “Rapeculture und Recht – Diskursive Konstruktionen von Rapeculture im Rahmen der Implementierung der strafrechtlichen Regelung des sexuellen Missbrauchs von Kindern (§ 176 StGB)”)

Antisemitismus

1879 wurde der Begriff “Antisemitismus” geprägt, um eine neue Form einer sich wissenschaftlich verstehenden und rassistisch begründeten Ablehnung von Juden und Jüdinnen zu begründen. Aus der Sicht Horkheimers und Adornos der “Frankfurter Schule” ist der Antisemitismus vor allem eine Denkform, die sich in die Moderne eingeschrieben hat. Das bedeutet auch, dass es immer einen Antisemitismus ohne jüdische Personen geben konnte und weiter gibt.
Der Antisemitismus richtet sich gegen die rechtliche und politische Gleichstellung von Juden und Jüdinnen. (http://www.genderinstitut-bremen.de/glossar/antisemitismus.html)

Heteronormativität

Heteronormativität bezeichnet ein geschlechtliches Machtverhältnis, in dem aus der gesellschaftlich verankerten zweigeschlechtlichen Ordnung (siehe gender) ein gegengeschlechtliches Begehren abgeleitet wird. Heterosexualität ist eine dominante soziale Norm, die oft biologisch begründet wird. Homosexualität wird entsprechend als Abweichung oder Randerscheinung bewertet. Heteronormativität trägt dazu bei, dass geschlechtliche und sexuelle Differenzen naturalisiert werden und verhindert Lücken für andere Geschlechter und Sexualitäten und führt oft zur Diskriminierung und Gewalt. 
Heteronormativitätskritik kritisiert diese naturalisierende Grundlage der Geschlechterverhältnisse und nimmt diese Kritik zum Anlass geschlechtliche und sexuelle Vielfalt intersektional zu thematisieren. (http://www.genderinstitut-bremen.de/glossar/heteronormativitaet.html)